Monolog(e) eines Schlaflosen

Alles was mich wärmt ist ihre Hand auf meiner Brust. Ihre Atemzüge lassen mich ein bischen frieren.
Ich möchte nach der Decke greifen, aber dann wird die Hand weggezogen und vielleicht sogar gegrummelt, hör doch endlich auf dich zu bewegen, und sich weggedreht. Sie schläft gerade, ich liege wach und überlege ob das vielleicht am pitcherweise konsumierten Bier oder eher an dem daraus resultierenden Flüssigkeitsmangel liegt. Dann friere ich halt ein bischen.

Im Delirium wandern meine Gedanken nach Italien. Ich sehe den Premier Berlusconi und die Köpfe der Mafiafamilien die dem Autor Roberto Saviano jede Minute nach dem Leben trachten. Ich werde wütend auf die Nacht, die diese Leute schlafen lässt, mich aber nicht. Was für ein Quatsch.

Ich habe eine neue Idee für eine Buffy-Folge. Staffel 9 vielleicht. Call me, Joss!

Ich räume mein Zimmer um, fahre in Gedanken zu Ikea, finde aber nichts, kaufe ein Nexus One. ich überlege ob das Stoff für ein Haiku wäre.

Auf einmal spüre ich den Drang, meine - zugegebenermaßen vollkommen unzusammenhängenden - Gedanken aufzuschreiben, glaube aber nicht, dass ich gerade genügend in ihrer Gunst bin um jetzt aufzustehen und das Licht, oder gar den Computer anzumachen. Wo ich gerade den Lärm, den ich beim Tippen mache, höre, ganz bestimmt nicht.

Jetzt fange ich wieder an, mir Raumschiffe auszumalen, mein Delirium Nummer eins, das kann doch alles nicht wahr sein.

Mir fällt ein, dass meine Schlaflosigkeit auch an der halben Scho-Ka-Kola-Dose, die ich vorm ins Bett Gehen geistesabwesend verspeist habe, liegen könnte. Scheiße, warum müssen die beim Militär auch immer darauf auslegen, dass alles funktioniert. Tut es einfache Schokolade nicht auch? Wieso hab ich die überhaupt gekauft?

Holterdipolter